Nicolaus Weber (1824–1907), Fabrikant
Elisabeth Weber, geb. Hartmann (1820–1874)
Nicolaus Weber wurde am 16. Dezember 1824 in Fulda als Sohn des aus Flieden stammenden Webers und Kriegsinvaliden Johann Goar Weber und der Catharina geb. Stock aus Unterbimbach geboren. Die Taufe erhielt er in der Severikirche.
Nicolaus trat beruflich in die Fußstapfen seines Vaters und ergriff ebenfalls den Beruf des Webers. 1851 erhielt er in Fulda den Meisterbrief und im gleichen Jahr das Bürgerrecht. 1852 heiratete er Elisabeth Hartmann, die sieben Kinder auf die Welt brachte, von denen drei bereits in jungen Jahren starben.
Obwohl sein Vater eine kleine Weberei in der Florengasse 30 besaß, ging Nicolaus zunächst nicht in den elterlichen Betrieb, sondern trat 1856 die Stelle eines Werkmeisters bei Melchior Kircher an, der an der Walkmühle im Bereich der späteren Hutstoffwerke eine Textilfabrik errichtet hatte. 18 Jahre blieb Nicolaus in diesem Betrieb, um sich 1875 selbstständig zu machen. Im elterlichen Anwesen in der Florengasse begann er mit der Herstellung von Stramin- und Canvasgeweben. Am Anfang hatte die Firma laut ihrer Chronik gerade einmal 4 Handwebstühle und „ein kleines Häuflein von 5 getreuen Arbeitern“. Leider konnte die 1874 verstorbene Elisabeth Weber den Aufstieg der Firma nicht mehr miterleben.
Nach dem Tod des Vaters 1907 führten die Söhne Lothar (1856–1918) und Eugen (1859–1940) das Unternehmen, das schon 1879 seinen Sitz an die heutige Stelle in der Rangstraße verlegt hatte, fort. In der dritten Generation übernahmen die Enkel Otto (1890–1969) und Franz (1895–1969) das bereits damals stark auf den Export setzende Werk. Nach den starken Produktionseinschränkungen während des Krieges gelang nach 1945 eine Neubelebung des Unternehmens vor allem durch die Wiederaufnahme der alten Verbindungen zu den in- und ausländischen Kunden. In der vierten Generation führten die Urenkel Hermann Josef und Claus Weber die Firma in das 100. Jubiläumsjahr. Derzeit leitet Claus-Michael Weber in der fünften Generation die Geschäfte. Auch ein Großbrand im Jahre 2003, der die Produktionsanlage zerstörte, bedeutete nicht das Ende des traditionsreichen Betriebs. Man entschied sich für einen Wiederaufbau, der 2005 vollendet wurde.
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