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Gottfried Fleck (1843–1898)
Bildhauer

Gottfried Fleck war Künstler. Er malte keine Bilder, sondern er war leidenschaftlicher Holz- und Steinbildhauer. Fleck tüftelte an Grabdenkmälern, erschuf Bildstöcke und Pietas, also Darstellungen der trauernden Maria mit dem Leichnam Christi im Schoß, und gestaltete unzählige Plastiken von Heiligenfiguren.

Ist man in umliegenden Dörfern von Fulda unterwegs und besichtigt dort die Kirchen, kann man die Werke von Fleck entdecken. In Dietershausen alleine gibt es sieben Figuren von ihm. Zu seinen bekannteren Arbeiten gehört sicherlich das Grab des ehemaligen Oberbürgermeisters Rang. Gottfried Fleck war kein gebürtiger Fuldaer, sondern wurde 1843 in Simmershausen geboren und lebte dann für viele Jahre in Mellrichstadt in Franken. Mit 31 Jahren heiratete er Anna Ortloff, welche 18 Kinder zur Welt brachte. Vier von ihnen starben innerhalb des ersten Jahres. Unter diesen Kindern war  auch ein Zwilling. Erst mit 50 Jahren zog es Fleck in die Barockstadt, wo er zunächst in der Nikolausstraße lebte.

Wie es in der damaligen Zeit häufig üblich war, fanden sich unter den Söhnen von Gottfried Fleck gleich vier, die in die Fußstapfen des Vaters traten. Die Söhne August und Josef gründeten 1904 die Firma Gebrüder Fleck und hatten sehr schnell große Erfolge zu verzeichnen. Sie gewannen beispielsweise die Goldmedaille bei der Gewerbeschau für die sehenswerte Kreuzigungsgruppe in Bad Soden-Salmünster. Eine besondere Figur, die auch heute noch zahlreichen Fuldaer Gästen gezeigt wird, ist die Salvator-Figur auf dem Giebel des Doms. Diese hatte August Fleck am Ende seines Lebens wiederhergestellt. Das obere Drittel der Figur musste neu bearbeitet, das mittlere Drittel zusammengesetzt und ergänzt werden.

Gottfried Fleck hat den Erfolg seiner Söhne allerdings nicht mehr erlebt. 1898, also sechs Jahre vor der Gründung der Firma Gebrüder Fleck, verstarb er im Alter von 55 Jahren. Wie alle anderen Protagonisten des Bands der Erinnerungen ist er am alten Städtischen Friedhof am Franzosenwäldchen beigesetzt worden.

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