Franz Rang (1831–1893)
Oberbürgermeister
Der Stadtverwaltung stand von 1862 bis zu seinem Tode am 7. Oktober 1893 Oberbürgermeister Franz Rang vor.
Er entstammte einer Juristenfamilie, die in drei Generationen ununterbrochen als Beamte unter den verschiedensten Landesherren im Schloss Neuhof bei Fulda residierte. Dort wurde Franz Rang am 18. Juli 1831 geboren. Nach einem Jurastudium in Marburg und München wurde Rang im Alter von gerade 31 Jahren auf Lebenszeit zum Oberbürgermeister von Fulda gewählt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Regierung in Kassel, die Rang verübelt hatte, dass er als städtischer Vertreter an einer Versammlung des als staatsfeindlich eingestuften „Deutschen Volksvereins für Kurhessen“ in Kassel teilgenommen hatte, verbesserte sich im Laufe der Jahre das Verhältnis. 1883 erhielt Rang den Roten Adler Orden 4. Klasse verliehen. Grund hierfür dürfte vor allem Rangs vielfältiges Engagement in den Kommunal- und Provinziallandtagen gewesen sein, möglicherweise aber auch auf eine gewisse Entspannung nach den Turbulenzen des Kulturkampfes hindeuten. Rang, der sich 1863/64 in einem „Fuldaer Comité für Schleswig-Holstein“ engagierte, war parallel zu seiner Funktion als Oberbürgermeister Reichstagsabgeordneter im Norddeutschen Bund von 1867–1871, Mitglied des Kommunallandtags im Stande der Städte von 1869–1892 sowie Mitglied im Ausschuss des Provinziallandtags der Provinz Hessen-Nassau (bis 1892). Überregionale Verdienste erwarb er sich zudem durch seine Rolle als Mitbegründer des Hessischen Städtetags (1890) und des Sparkassenverbandes (1892), der ihn zu seinem ersten Vorsitzenden wählte.
Neben diesen offiziellen Funktionen war Rang auch im städtischen Netzwerk der Vereine fest eingebunden: Er stand dem Monte Nuovo, das seine Kandidatur zum Norddeutschen Reichstag stütze, nahe, war 1869 Gründungsmitglied der Herrengesellschaft „Schwarzer Walfisch“ und gehörte auch dem ehrwürdigen, 1832 begründeten Bürgerverein an. In dessen 50. Jubiläumsjahr amtierte er als dessen Präsident. In Rangs Amtszeit fallen die Stadterweiterung im Zuge der Industrialisierung, der Anschluss an die Bahn 1866 und der Erwerb des Stadtschlosses 1893.
Rang wurde durch einen Schlaganfall, den er auf dem Weg zu einer Sitzung des Bezirksausschusses in Kassel erlitt, abrupt aus einem intensiven Arbeitsleben im Dienst der Stadt Fulda gerissen. Rang war mit Anna Waxmann und nach deren Tod (1865) mit Pauline Schanz (1844–1924) aus Felsberg verheiratet. Aus den beiden Ehen gingen acht Kinder hervor.
Das imposante Sandsteindenkmal wurde auf Veranlassung der Stadt Fulda vom hiesigen Bildhauer Gottfried Fleck (1843–1898) geschaffen, der ebenfalls auf dem Alten Städtischen Friedhof bestattet ist.
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