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Anton Thomas (1778–1837)
Bürgermeister

In der „Ahnengalerie“ der Fuldaer Oberbürgermeister im Stadtschloss hängt das Bild von Anton Thomas an erster Stelle, obwohl dieser der Stadt in einer Zeit vorstand, als es den Titel des Oberbürgermeisters, der erst mit der Hessischen Gemeindeordnung von 1834 eingeführt wurde, noch gar nicht gab.

Dennoch ist Anton Thomas als erster hauptamtlicher und juristisch geschulter Stadtvorstand dort zu Recht vertreten. Bis zum Ende des Alten Fürstbistums Fulda 1802 hatte die Stadt zwei ehrenamtliche Bürgermeister, die alle zwei Jahre wechselten und jährlich neu vereidigt wurden. Sie standen einem Stadtrat vor, der nur geringe Rechte gegenüber dem Landesherrn besaß. Letzterer hatte über einen von ihm bestellten Stadtschultheißen, der den Stadtrat kontrollierte, stets die Zügel in der Hand.

Mit dem nach der Säkularisation durch den neuen Landesherrn Wilhelm Friedrich von Nassau-Oranien (reg. 1802–1806) begründeten Stadtschultheißenamt wurde eine Behörde geschaffen, welche vor allem richterliche Befugnisse hatte, während die städtische Polizeidirektion für die Verwaltungsgeschäfte und der Stadtmagistrat für die Finanzen und das Bauwesen zuständig war. In der Folge wuchs der Stadtschultheiß in die Rolle eines Bürgermeisters hinein, obwohl er eigentlich ein Staatsbeamter war. In der Zeit der Französischen Herrschaft (1806–1810) hatte der nunmehr als „Maire“ amtierende Stadtvorstand die Interessen der Obrigkeit ebenso zu vertreten wie in der Folgezeit unter den weiteren Landesherrn bis zum Übergang Fuldas an Kurhessen 1816.

Anton Thomas übte die Funktion eines Stadtvorstandes von 1805 bis 1821 unter wechselnden Bezeichnungen in einer stürmischen Umbruchszeit aus. Der glänzende Jurist, der bereits mit 22 Jahren eine Professur für Natur- und Privatrecht an der kurzlebigen Fuldaer Universität hatte, war der Sohn des Haselsteiner Gastwirts Friedrich Thomas und dessen Ehefrau Katharina geb. Hodes, die 16 Kinder zur Welt brachte. Von Kindheit an legte Anton Thomas einen großen Fleiß an den Tag, der ihn zu einem äußerst fähigen Juristen und Verwaltungsbeamten werden ließ.

Zu seinen besonderen Verdiensten zählte die unter ihm eingeleitete Verschönerung der Frauenberganlagen. Verheiratet war Anton Thomas seit 1812 mit Sabina Franziska Weikard (1792–1863), einer Nichte des berühmten Arztes Melchior Adam Weikard.

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